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Julia Windisch

4 Gründe, warum du dein Kind nicht zur Nachhilfe schicken sollten


Laut einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2016 nehmen in Deutschland rund 1,2 Millionen Schüler zwischen 6 und 16 Jahren Nachhilfe in Anspruch.

Eltern geben jährlich rund 900 Millionen Euro für den Nachhilfe-Unterricht aus.

Die Gründe, Nachhilfe in Anspruch zu nehmen, sind verschieden. Nur bei einigen Schülern geht es um tatsächlich schlechte Noten. Viele Kinder werden zur Nachhilfe geschickt, um sich trotz befriedigender Zensuren zu verbessern. Vielen Eltern geht es dabei um den Übergang auf das Gymnasium oder die spätere Möglichkeit auf ein Studium.


Natürlich kann ein Nachhilfs-Angebot hin und wieder der richtige Weg sein, beispielsweise, um Wissenslücken zu schließen oder sich gezielt auf eine Prüfung vorzubereiten.


Im Folgenden geht es um die Nachteile, die Nachhilfe mit sich bringen kann.


1. Nachhilfe löst nicht den Kern des Problems


Meist wird bei der Nachhilfe der Unterrichtsstoff wiederholt und beispielsweise in Mathe verschiedene Aufgaben geübt. Für den Schüler bedeutet dies: immer mehr desselben.

Die eigentlichen Probleme liegen aber häufig gar nicht beim Verständnis an sich, sondern ganz woanders: mangelnde Lernorganisation, Motivationsdefizite, falsche Lernstrategien oder zu viel Druck und hohe Leistungserwartungen.


Vergleichend ist das so ähnlich, wie viele Menschen auch mit Krankheiten umgehen: anstatt der Ursache auf den Grund zu gehen, werden lieber Medikamente genommen.


Natürlich kann ein guter Nachhilfe-Lehrer all die oben genannten Themen auch adressieren. Dies ist meiner Erfahrung nach aber eher die Ausnahme.


2. Nachhilfe macht den Schüler abhängig von seinem Lehrer


In der Nachhilfe passiert es häufig, dass sich eine gewisse Abhängigkeit zum Lehrer aufbaut. Es gibt Schüler, die dann im Unterricht gar nicht mehr aufpassen, ganz nach dem Motto: „Mein Nachhilfe-Lehrer kann mir das eh viel besser erklären“.


Durch das ständige Wiederholen von Unterrichtsstoff gewöhnt sich der Schüler an die Hilfe seines persönlichen Lehrers und wird nicht befähigt, eigenständig zu lernen und die Schule aus eigener Kraft zu bewältigen. Das unterstützt in vielen Fällen die Unselbständigkeit der Schüler. Neue Kompetenzen und Fähigkeiten können sich dabei nicht entwickeln.


3. Nachhilfe ist teuer


Weil die tatsächlichen Probleme meist nicht gelöst werden, muss Nachhilfe dauerhaft in Anspruch genommen werden. Auch wenn einzelne Sitzungen vielleicht noch recht günstig sein können, wird es langfristig gesehen für die Eltern sehr teuer.


Sparen könnten Eltern, wenn sie einmalig in eine kurzfristige Intervention investieren (z.B. ein LernCoaching). Das ist zwar oft teurer als Nachhilfe, setzt aber am Kern des Problems an. Die Chancen, dass Schülern nachhaltig geholfen wird und sie lernen, selbständig Probleme zu lösen ist damit um Vieles größer.


4. Nachhilfe ist wenig didaktisch fundiert


In den seltensten Fällen sind es pädagogische Fachkräfte, die den Nachhilfe-Unterricht erteilen. Meist handelt es sich um ältere Schüler, Studenten oder auch Freunde & Bekannte der Familie - ohne jegliche didaktische oder lernpsychologische Ausbildung.


Wichtig wäre jedoch, die Ursachen und Faktoren für die Lernschwierigkeiten beim Schüler zu erkennen. Dafür ist eine entsprechende Ausbildung nötig.


Was ist nun aber die Alternative, wenn Nachhilfe für dein Kind nicht funktioniert?


Ich möchte mit diesem Blogartikel die Nachhilfe nicht komplett verteufeln. Wie oben bereits erwähnt gibt es immer wieder Situationen, in denen sie hilfreich und sogar notwendig sein kann. Mein Anliegen ist es, eine Bewusstheit für die möglichen Nachteile zu schaffen.


In vielen Fällen sind die Probleme bereits so tief verwurzelt, dass eine Lerntherapie oder ein LernCoaching nötig ist, um nachhaltig zu helfen. Oftmals ist es auch wichtig, dass die Eltern eine Beratung bekommen, wie sie ihr Kind am besten unterstützen können. Denn auch sie haben einen großen Einfluss auf das Lernverhalten des Kindes.


Solltest du dir unsicher sein, was für dein Kind das Richtige ist, komme gerne zu einem kostenlosen Beratungsgespräch. Dabei können wir besprechen, welche Möglichkeiten es gibt, deinem Kind zu helfen, in Zukunft eigenständig Schwierigkeiten zu bewältigen.


Du wohnst zu weit weg, um zu einem Beratungsgespräch zu mir zu kommen? Wie wäre es dann mit einer E-Mail-Beratung? Du schilderst mir deine Lage, berichtest über eventuelle Schwierigkeiten und bekommst eine fundierte und individuelle Rückmeldung.


 

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