Liebe Eltern und Lernende,
Willkommen in meinem Blog.
Hier möchte ich dich in Zukunft über einzelne Themen informieren, welche die Lerntherapie und meine Arbeit betreffen. Auch Forschungsergebnisse aus der Psychologie werde ich berichten und hin und wieder ein interessantes Buch vorstellen.
In diesem ersten Beitrag möchte ich dir einen kurzen Überblick geben, wann eine Lerntherapie überhaupt in Betracht gezogen werden sollte.
Wann ist Lerntherapie nötig?
Für Eltern ist es oft nicht leicht, einzuschätzen, welche Unterstützung und schulische Förderung für ihr Kind die richtige ist. Mögliche Defizite und Schwierigkeiten werden oft nur an schlechten Noten oder auffälligem Verhalten in der Schule erkannt. Die Ursachen für die Schwierigkeiten sind oft sehr zahlreich und nicht leicht auszumachen.
Der erste Schritt ist häufig das Aufsuchen einer Nachhilfe. Dies kann hilfreich sein, wenn die schlechten Noten daher rühren, dass Unterrichtsstoff verpasst wurde, die Klasse sehr groß und damit eventuell der Lärmpegel sehr hoch ist oder es Probleme mit der Lehrkraft gibt. Manchmal werden auch einfach bestimmte Inhalte nicht gleich auf Anhieb verstanden, was eine Wiederholung des Unterrichtsstoffes nötig macht.
Bleiben trotz Üben und regelmäßigem Wiederholungen die Noten allerdings schlecht, könnten andere Gründe die Ursachen sein.
Teilleistungsstörungen
Hierzu zählen zum Beispiel die umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (UES), die sogenannten Teilleistungsstörungen. Dazu gehören u.a. die Lese- und Rechtschreibstörung, die isolierte Rechtschreibstörung, die Rechenstörung und kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten (d.h. Probleme im Lese-, Rechtschreib- und Rechenbereich). Liegt eine Teilleistungsstörung vor, kann diese mithilfe einer Lerntherapie behandelt werden. Eine umfangreiche Diagnostik ist hierzu vonnöten. Die Gefahr der Teilleistungsschwierigkeiten besteht darin, dass sie manchmal lange nicht erkennbar sind, etwa wenn das Kind es schafft, durch eine gute Gedächtnisleistung die Dinge auswendig zu lernen. So merkt sich das Kind beispielsweise den Rechenweg einer Aufgabe, ohne den Inhalt wirklich begriffen zu haben. Diese Strategie kann sich über Jahre verfestigen und behindert ein „echtes Verstehen“.
Damit Eltern dies erkennen können, ist es ratsam immer wieder mit den Kindern gemeinsam die Hausaufgaben zu erledigen und sich von den Schulinhalten berichten zu lassen. Frage deine Kinder ruhig danach, wie bestimmte Aufgaben gelöst wurden. Oft erkennt man dann die falschen Lernmuster.
ADS / ADHS
Ein weiteres stark verbreitetes Phänomen, das häufig in Zusammenhang mit schulischen Lern- und Leistungsschwierigkeiten steht, sind Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen, wie das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) oder das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS). Betroffene Kinder können ebenso im Rahmen einer Lerntherapie behandelt werden, wobei hier der Fokus auf Aufmerksamkeits- und Konzentrationsübungen gelegt wird. Häufig ist auch ein Training der sozialen Kompetenzen vonnöten. Eine Gruppentherapie im Rahmen der Lerntherapie wäre dann sehr hilfreich.
Psychische und emotionale Faktoren
Weitere Ursachen für Lernschwierigkeiten in der Schule sind mögliche Entwicklungsrückstände in den Basiskompetenzen. Ein Kind muss psychisch und emotional dazu in der Lage sein, die schulischen Anforderungen zu meistern. Dazu zählen beispielsweise Belastbarkeit, Frustrationstoleranz und emotionale Stabilität (Ausgeglichenheit, Fähigkeit zum Überwinden von Misserfolgen). Defizite in diesen Bereichen können in einer integrativen Lerntherapie bearbeitet werden, da hierbei auch psychotherapeutische Elemente zum Einsatz kommen.
Weiterhin wichtig für den Schulalltag ist die Freiheit von Angst. Ausgeprägte soziale Ängste können dazu führen, dass Kinder die Mitarbeit im Unterricht verweigern und deshalb schlechte Noten bekommen, obwohl kein Leistungsdefizit vorliegt. Hier sollte möglicherweise eine Psychotherapie oder ein soziales Kompetenztraining in Erwägung gezogen werden.
Familiäre Faktoren
Auch Probleme innerhalb der Familie oder traumatische Erlebnisse können zu Misserfolgen in der Schule beitragen. Hierbei arbeitet die Lerntherapie systemisch und versucht, die Eltern in den Therapieprozess einzubeziehen.
Warum ist Lerntherapie nötig?
Die Notwendigkeit zum raschen Handeln durch die Eltern wird deutlich, wenn man bedenkt, welchen Einfluss Lernschwierigkeiten nicht nur auf das Individuum, sondern auch auf sein Umfeld haben können. Lernschwierigkeiten gehen mit einer geringeren selbsteingeschätzten Lebensqualität einher und können zu emotionalen Beeinträchtigungen, Schulangst bis hin zu Schulverweigerung führen und starke Selbstwertprobleme mit sich bringen.
Dies sollte nur ein kurzer Abriss möglicher Ursachen für schulische Schwierigkeiten sein, bei denen eine Lerntherapie zu empfehlen ist. Grundsätzlich sollte eine umfangreiche Diagnostik durchgeführt werden.
Wenn du unsicher bist, welche Unterstützung dein Kind benötigt, kontaktiere mich für ein Erstgespräch. Es ist auf jeden Fall möglich, erst einmal mit einem Nachhilfeunterricht zu beginnen. Meist zeigt sich dabei relativ schnell, ob dies ausreichend ist oder ob eventuell ein Lerncoaching oder eine Lerntherapie notwendig sind.
Viel Freude am Lernen wünscht
Deine Julia Eißner
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